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Da löscht die Zauberin ihr Licht;
noch einmal aus der Tiefe bricht
verhallend Weh aus einem Mund;
da zuckt das Schiff und sinkt zu Grund.


aus Eduard Mörike " Der Zauberleuchtturm "

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Leuchtturmnachrichten

Leuchttürme unentbehrlich
Trotz technischen Fortschritts werden Leuchttürme in Nord- und Ostsee nicht verschwinden. Zum Teil dienen sie als technisches Museum, aber auch weiterhin als nautische Hilfe für Seeleute. ..."Die Leuchttürme werden weniger, aber nicht verschwinden" ...
Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion betreibt an der Nord- und Ostsee 479 Leuchttürme und Leuchtfeuer. ... An der Nordsee stehen 221 Leuchtfeuer, 218 sind in Betrieb. An der Ostsee stehen 262 Leuchtfeuer, 261 sind in Betrieb. ... Für den Betrieb von Leuchttürmen und Leuchtfeuern wurden 2003 rund 8,9 Millionen Euro aufgewendet.
Quelle: OZ 16.April.2004

Mechanische Wunderwerke
Klaus Adam im Nautischen Verein über Leuchttürme und ihre Wärter
Technik, die begeistert ist für Klaus Adam vor allem jene, die in Leuchttürmen zum Einsatz kommt und dort von ihren Wärtern bedient wird bzw. wurde. Darüber sprach er im Nautischen Verein.
Sassnitz Klaus Adam kommt vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Eine Behörde. Zuständig für Seefahrtszeichen und Abkürzungen . Jedoch eher nicht für ausuferndes Reden. Beim Nautischen Verein in Sassnitz kam jedoch Leben in den Nebenraum des Kurhotels, als dort Birnenwechsler und kopfgroße Glühlampen Einzug hielten. Und eben jener Mann, der aus dem technischen Thema Leuchtturm eine spannende Geschichte nach der anderen herauswrang.
Klaus Adam, mit 23 dabei, mit 26 Ingenieur und auf das erste Seemannsgarn eines Leuchtturmwärters hereingefallen, kennt sie alle. Die technischen Denkmale mit ihrer Industriegeschichte in jedem Detail und die dazugehörigen Menschen. Wie den Arkona-Wärter Ernst Böse. Der 1986 zehn Jahre nach dem letzten Leuchtturmwärter seinen Arbeitsplatz verließ. Weil er 1976 schon zu alt war und so eben am Kap bleiben durfte. Stocktaub, gewohnt, den Menschen von den Lippen zu lesen, aber ein Hort von Geschichten und wie Klaus Adam beteiligt am sozialistischen Wettbewerb um die beste Brigade der Leuchtturmwärter. Das brachte 150 Mark mehr, und Leuchtturmwärter wie Maschinisten wurden von allen Systemen schlecht bezahlt. 24-Stunden-Bereitschaft und widrige, oft einsame Bedingungen. Kein Wunder, dass dort getrunken wurde.
Doch Adam ist Ingenieur. Und ausgiebig in die Technik vernarrt. Jahrhunderttechnik, die weiter existiert. Vom Feuer aus Holz, Kohle, Gas bis zur Elektrifizierung in allen ihren Glühlampendetails. Vom Vorsprung der Franzosen in der Schleiftechnik der hochkomplizierten Glaskörper, deren gerichtetes Licht dafür sorgte, dass der Strahl in seine Sektoren gelangt. Als die Franzosen dann einen Krieg gegen die Deutschen verloren, kamen als Reparationsleistungen neben den Gläsern auch die Schleifgeräte nach Deutschland.
Das Ergebnis: Die Optik der Greifswalder Oie, mit der Deutschland 1913 erstmalig eine eigene Optik in Betrieb nahm. Oder die Geschichte vom Leuchtturm Dornbusch, letztmalig 1926 wegen Rissen in den Klinkern modernisiert. Der bekam 1998 eine neue Wechselvorrichtung für die Ersatzbirne. Dafür kam ein Mechaniker vom Bundesamt in Koblenz. Der saß dort acht Stunden und schaute jede Schraube fünf Minuten an. Hat zwei Schiffe ziehen lassen. Mir war richtig schlecht, als das alles ab- und die neue Vorrichtung angebaut wurde. Doch der Kollege hatte einen Motorenwechsler für eine Ersatzlampe mit einem Zahnkranz konstruiert, der ohne einmal nachzumessen aufgesetzt wurde. Und funktionierte. Ein kleines, mechanisches Wunderwerk. Und der Inbegriff eines pingeligen, deutschen Mechanikers.
Wer diese Geschichten gehört hat und weiß, dass sich 40 Fachleute bemühten, den Ranzower Leuchtturm an seinem Platz zu erhalten, ahnt, wie Klaus Adam das Herz geblutet haben muss. Wir haben Angebote an Lohme gemacht. Doch da kam nichts. Und der Turm war schon in Teilen von Souvenirjägern demontiert. Allein das Glas aber kostet 2500 Euro. Und von der fälligen Versicherung hätten wir uns ein Schiff kaufen können. Daher sei die Integration in den Lehrpfad am Kap eine gute Sache. Andere haben enorme Beträge geboten, das Leuchtfeuer Ranzow zu bekommen. Man kann froh sein, dass es auf Rügen blieb.
Quelle:OZ 15.Januar 2004

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